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Margot Friedländer mit Jeanette-Wolff-Medaille ausgezeichnet

Berlin (epd). Die 99-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist mit der Jeanette-Wolff-Medaille der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit geehrt worden. Die Berliner Ehrenbürgerin, die sich auch als Zeitzeugin engagiert, erhielt die Auszeichnung für besondere Verdienste im christlich-jüdischen Dialog am Sonntag bei einer Festveranstaltung zum Auftakt der „Woche der Brüderlichkeit“ in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Die Auszeichnung wird seit 2019 verliehen.

Margot Friedländer wurde am 5. November 1921 in Berlin geboren. Während der NS-Zeit tauchte sie unter, wurde im April 1944 verhaftet und nach Theresienstadt verschleppt. Sie verlor große Teile ihrer Familie im Holocaust, emigrierte nach 1945 in die USA und ging einige Jahrzehnte später nach Berlin zurück.

Die Auszeichnung ist nach der SPD-Politikerin Jeanette Wolff (1888-1976) benannt, die Mitbegründerin und ehemalige jüdische Vorsitzenden der Berliner Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit war. Sie wurde am 22. Juni 1888 in Bocholt geboren, überlebte NS-Terror und KZ-Haft, verlor jedoch fast ihre gesamte Familie im Holocaust. Nach 1945 beteiligte sie sich unter anderem am Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde in Berlin und war eine Zeitlang Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Sie starb am 19. Mai 1976 in West-Berlin.

Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Berlin wurde am 24. November 1949 gegründet und engagiert sich für Verständigung, gegenseitige Achtung und Zusammenarbeit von Juden und Christen sowie gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung.

Internet: www.gcjz-berlin.de