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Antisemitismusbeauftragter für Lehrer-Pflichtbesuche in Gedenkstätten

Essen, Berlin (epd). Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, fordert für angehende Lehrer und Lehrerinnen Pflichtbesuche in KZ-Gedenkstätten. „Mir fehlt das Verständnis dafür, dass es in Deutschland nach wie vor möglich ist, ein Lehramtsstudium ohne jeden Berührungspunkt mit der Shoah abschließen zu können“, sagte Klein anlässlich des 80. Jahrestages der Wannseekonferenz den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Schüler könnten die heutige Gesellschaft nur verstehen, wenn ihnen die deutsche Geschichte bewusst sei.

Er setze sich dafür ein, dass die Auseinandersetzung mit der Shoah und mit Antisemitismus bundesweit ein verpflichtender Bestandteil des Lehramtsstudiums werde, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus. Pflichtbesuche von allen angehenden Lehrerinnen und Lehrern in Gedenkstätten wie der Wannseekonferenz wären ein wichtiger Beitrag gegen den wiedererstarkenden Antisemitismus.

Auch 77 Jahre nach der Shoah habe Deutschland den Antisemitismus nicht überwunden, sagte der Antisemitismusbeauftragte. „Er ist wieder zu einer ernsthaften Bedrohung geworden“, der sich die Gesellschaft stellen müsse.